‚Krieg in Europa‘ – diese Schlagzeile zum Ukraine-Krieg am 24. Februar 2022 hat viele von uns sehr berührt. Aber was, wenn noch Familie und Freunde in der Ukraine leben? So erging es unserer Mitarbeiterin Irina. Die gebürtige Ukrainerin lebt seit 20 Jahren in Deutschland, ihre Freunde und Familie lebten noch in ihrer Heimat Odessa.
So schnell wie möglich raus aus dem Kriegsgebiet war jetzt das oberste Credo. Wie wir in einer spontanen Rettungsaktion geholfen haben, die Flüchtenden in Sicherheit zu bringen, können Sie hier nachlesen!

Eine spontane Entscheidung

Als die ersten Nachrichten über den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine eintrafen, stand unser gesamtes IMGP-Team unter Schock. Wie vermutlich die meisten Menschen hat keiner unserer Mitarbeiter:innen damit gerechnet. Auch nicht unsere Finanzbuchhalterin Irina, deren Familie sich bei Kriegsbeginn noch immer in ihrer Heimat Odessa befand und die ab da nur noch ein Ziel hatten: Raus aus der Ukraine und in ein sicheres Land fliehen!

Kurzerhand haben unser Chef Jerome Csipke und Kollege Manfred Pfeffer ihre Hilfe angeboten, um Irinas Mutter, ihre Schwägerin und die Eltern von Freunden aus dem Kriegsgebiet zu uns nach Bayern zu holen. Gesagt, getan – innerhalb kürzester Zeit wurden schließlich Spenden organisiert und die Abholung der Flüchtlinge an der Grenze zu Moldawien geplant.

Vollbepackt geht es los

Bevor sich die beiden auf die lange Reise Richtung Moldawien machten, haben wir Hilfsgüter für die Menschen vor Ort gesammelt. Alles, was Flüchtlingsfamilien gut gebrauchen können, hat unser Team zusammengestellt: darunter Windeln, Decken, Nahrungsmittel und Getränke.
Mit unserem IMGP-Transporter sind Manfred und Jerome schließlich am Mittwoch, den 02. März 2022 gegen 22 Uhr gestartet. Als Treffpunkt war ein Grenzort an der moldawisch-ukrainischen Grenze ausgemacht. Während Familie und Freunde von Irina sich mit dem Flüchtlingsbus von Odessa aus auf den Weg nach Moldawien machten, sind unsere beiden Helfer von Bad Abbach aus Richtung Ungarn losgefahren.

Chaos in Moldawien

26 Stunden nach Fahrtbeginn sind Jerome und Manfred endlich am Donnerstag spät abends gegen 23 Uhr an der Grenze zwischen Moldawien und der Ukraine angekommen. Zunächst hieß es warten, da die Grenze zwischen 1 Uhr und 5 Uhr aufgrund der chaotischen Umstände und des großen Flüchtlingsstroms geschlossen war.
Glücklicherweise haben sich die Flüchtenden und unsere beiden Fahrer trotz des Durcheinanders im Grenzgebiet gleich gefunden und Mutter, Schwägerin und Freunde von Irina in unseren IMGP-Bus aufgenommen. Um 7 Uhr früh haben schließlich alle die Rückreise gen Bayern angetreten.

Endlich in Sicherheit

Angekommen in Bad Abbach

Nach insgesamt 63 Stunden Fahrt und mehr als 4000 km Wegstrecke sind die Sechs am Samstagmittag 13 Uhr in Bad Abbach eingetroffen. Sehr erschöpft, aber gesund und überglücklich endlich in Sicherheit zu sein, konnten Familie und Freunde unsere Irina in die Arme schließen.

Wir sind stolz auf unsere beiden Helden Jerome und Manfred, die mit dieser spontanen Entscheidung eine sehr beschwerliche Reise auf sich genommen haben, um helfen zu können. Danke an Euch im Namen des gesamten IMGP-Teams!